Das Stadtzentrum in Palma, der historische Kern der Stadt, mit seinen engen und gewundenen Gassen, ist wohl das interessanteste Viertel der Stadt. Hier befindet sich ein Grossteil der Monumente von Palma de Mallorca. Dieses Viertel wird von den breiten „Avingudes“ von den neuen Vierteln getrennt. Bei den „Avingudes“ handelt es sich um breite Strassen, die den Platz der anfangs des XIX Jahrhunderts abgerissenen Stadtmauern einnehmen. Einige Reste der Mauern kann man noch auf der dem Meer zugewandten Seite des historischen Stadtkerns bewundern; so zum Beispiel am „Baluard del Princep“ („Bollwerk des Prinzen“), gegenüber der Kathedrale oder am „Baluard de Sant Pere“. Im Inneren des Parkhauses der „Via Roma“, im Untergeschoss, kann man ebenfalls Reste der Stadtmauer bewundern. In diesem Teil der Stadt lebte früher der mallorquinische Adel in seinen Palästen, welche wie die Kirchen und Klöster das Standbild prägten.
Die „Plaça d´Espanya“ und der Park „Les Estacions“ bilden das Bindeglied zwischen dem historischen Stadtkern und den neuen Vierteln. Gleichzeitig ist der Platz das Herz des Inselverkehrs: hier starten Züge und Busse in alle Richtungen zu den Dörfern der Insel.
Die Monumentalbauten der Kathedrale und des Almudaina-Palast spiegeln sich in den Gewässern des künstlichen Sees des Parc de la Mar („Park des Meeres“). Früher brandete das Meer bis an den Fuß der Mauern, bis man Land gewinnen und den heutigen Park bauen konnte. Im Park kann man verschiedene Kunstwerke bewundern, darunter ein großes Keramikbild des Joan Miró. Im oberen Teil einer Mauerpforte befindet sich das Relief einer Eisenbahn. Das war früher der Ausgang eines Tunnels, der die „Plaça de Espanya“ mit diesem Ort verband, an dem die Schiffspassagiere an Land kamen. Zwischen der Strasse „La Portella“ („Das Türchen“) und dem „Parc de la Mar“ befindet sich die „Portella medieval“, das „Kleine mittelalterliche Türchen“. Es handelt sich um eine Pforte der Stadtmauer mit einem tiefen Bogen und dem Wappen der katalanisch-aragonesischen Könige. Diese Pforte existierte schon zur Zeit der Mauren, und verdankt den Namen ihrem kleinen Ausmaß. Einige Meter weiter hin in Richtung zum Parc de la Mar gibt es eine zweite Pforte, die „Portella moderna“, welche aus dem Jahr 1785 stammt.
Am Fuße der Kathedrale liegen Ses Voltes („Die Bögen“). Es handelt sich hierbei um einen Hof mit mehreren, von Rundbögen überkuppelten Räumen, denen der Hof seinen Namen verdankt. Seit seinem Bau im Zeitraum von 1774 bis 1801 hatte der Hof verschiedene militärische Aufgaben. Heute ist es eine Bühne und ein Raum für zahlreiche Ausstellungen; in Ses Voltes werden auch permanent Kunstwerke mallorquinischer Maler des XIX und XX Jahrhunderts ausgestellt, wie Joan O´Neille, Antoni Ribas, Joan Bauçà, Ricard Anckermann, Antoni Gelabert, Santiago Rusiñol, Hermenegild Anglada Camarassa u.a.
Hinter der Kathedrale, auf der „Plaça del Mirador, Nr. 5“ ist der Bischofspalast zu sehen. Er wurde gleich nach Schaffung des Bistums Mallorca im Jahr 1238 zu bauen begonnen. Er wurde gotisch geplant, hat aber im Laufe der Zeit viel andere stilistische Elemente aufgenommen. Der Palast liegt um einen viereckigen Hof, in dessen Mitte das „Herz Jesu“ steht. Auf dem gleichen Platz, und im Winkel zum Bischofspalast, steht der „Oratori de Sant Pau“, vom Beginn des XV Jahrhunderts und gotischem Stil. In der „Sant-Bernat-Strasse, Nr. 1“ liegt das „Hospital de Sant Pere y Sant Bernat“, welches ab dem Jahr 1475 arme Priester aufnahm. Die Fassade enthält drei große barocke Portale, in denen man Rokoko-Elemente entdecken kann.
In der „Almudaina-Strasse“ liegt die „Porta de la Almudaina“, eines der Tore der ursprünglichen römischen Stadtmauer. Zur Zeit der Mauren war sie der Eintritt in das Resideznviertel „al-Mudayna“, woher ihr Name stammt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Pforte aus dem V Jahrhundert stammt, obwohl das Tor Elmente verschiedener Stilrichtungen aufweist.
Am Fuße des Almudaiana-Palastes, auf der östlichen Seite der „Avenida de Antoni Maura“, liegt der „Hort del Rei“ („Garten des Königs“). Früher befand sich hier der Garten des Königspalastes, heute handelt es sich um einen wunderbaren offenen Park mit mehreren Skulpturen, von Künstlern wie Subirats (Jónia) oder Joan Miró (Dona). Innerhalb des Parks steht der „Arc de la Drassana“, ein halbkreisförmiger, leicht elliptischer Bogen von 18 Metern Spannweite. Er war früher der Eingang zu den maurischen Werften, welche zu Füssen der maurischen Residenz lagen und ein guter Zeuge davon, wie groß die Seemacht der Medina Mayurca (der maurischen Stadt Mallorca), war.
Der „Passeig del Born“ ist, innerhalb der Stadt Palma de Mallorca, eine relevante Strasse. Sie vereint in sich Elmente der traditionellen Stadtbauweise mit klassizistischen und romantischen Elementen. Auf der Strasse ragt der große barocke Palast Can Solleric hervor. Heute wurde der Palast zur Kunstgalerie. Das Wort „Born“ bedeutete früher „Kamp der Ritter auf geschlossenem Raum“, die hier ausgeführt wurden. Früher war dies eine schmale Landzunge, auf welcher der Riera-Bach ins Meer mündete. Im Jahre 1613 wurde der Bach umgeleitet, da es bei schweren Gewittern immer wieder zu Überschwemmungen mit Toten gekommen war. So geschah es zum Beispiel im Jahr 1403, wo die Unwetter als „Lo Diluvi“ („Die Sintflut“) bezeichnet wurden. Damals verschwanden 1500 Häuser und rund 5000 Menschen in den Fluten. Im Jahr 1883 wurde das Gelände umgebaut, und seit jenem Jahr hat es sein heutiges Aussehen. Damals wurden die Sphinxen aufgestellt, welche im Volksmund „Löwinnen“ genannt werden. An einem seiner Enden, in der Mitte des „Juan Carlos I – Platzes“, steht die „Font de les Tortugues“ („Schildkrötenbrunnen“), welcher der Krönung von Königin Isabel II gewidmet ist. Der Brunnen hat ein kreisförmiges Becken mit einem Obelisk aus Santanyí-Steinen, welcher von einer Fledermaus, dem Wappentier der Stadt, aus Bronze gekrönt wird. Der Obelisk wird von vier Schildkröten getragen. Hier feiern die Anhänger des Fußballvereins, wenn ihre Mannschaft den Sieg erringt.
Mit der „Avinguda de Jaume III“ wurde der Versuch unternommen, die Altstadt mit Hilfe einer breiten Strasse mit den neuen Viertel im Osten der Stadt zu verbinden. Die Avenida zieht einen geraden Strich und hat ein gleichmäßiges Aussehen, mit Arkaden und homogenen Fassaden. Es handelt sich um eine der besten Geschäftsstrassen von ganz Palma de Mallorca. Auf der Concepció-Strasse, welche die Avenida kreuzt, befindet sich vor dem Kulturzentrum Sa Nostra der „Brunnen des Heiligen Grabes“; der Brunnen enthält Elemente eines maurischen Brunnens aus dem X Jahrhundert und einen kleinen Tempel aus dem XIII Jahrhundert.
Der Ursprung des „Passeig de la Rambla“, welcher heute als „Rambla dels Ducs de Palma“ („Weg der Herzöge von Palma“) bezeichnet wird, war im Jahr 1613 die Umleitung des Riera-Baches, als man die Mauern der Renaissance-Periode zum Fort umbaute. Er ist ungefähr 300 Meter lang. Die Strasse hat am oberen Ende ebenfalls einen Springbrunnen, und am unteren Ende steht die Skulptur von Eduardo Chillida „Lugar de Encuentro V“ („Ort des Treffens V“) neben den Statuen von zwei römischen Kaisern, welche im Jahre 1937 zu Ehren des faschistischen Italiens aufgestellt wurden. Die ganze Strasse entlang stehen viele Blumenkioske. Im Jahr 1841 wurde der wöchentliche Samstagsmarkt, welcher seit dem Mittelalter auf der nahen „Plaça del Mercat“ („Marktplatz“) abgehalten wurde, auf diese Strasse verlegt. Hier befand sich ebenfalls der Bazar aus der maurischen Zeit. Heutzutage wird der Samtsgasmarkt in der Umgebung der „Avinguda Gabriel Alomar i Villalonga“ abgehalten.
Auf der „Plaza Weyler, Nr.33“ steht das Gran Hotel, ein Vorläufer des Luxustourismus auf Mallorca. Heute befindet sich in ihm ein Kulturzentrum und es ist der Sitz der Stiftung La Caixa auf Mallorca. In ihr befindet sich eine ständige Kunstausstellung des Malers Anglada Camarassa. Das Gebäude wurde im Jahr 1903 fertiggestellt, und es ist eine der besten Beispiele des Modernismus auf Mallorca. Die Fassade ist überreich an Skulpturen und keramischen Ornamente. Auf der gegenüber liegenden Seite des Platzes steht der „Forn del Teatre“ („Herd des Theaters“), ein Zeuge des katalanischen Modernismus. Etwas weiter unten, auf den Nummern 13 und 14 der „Plaça del Mercat“, stehen zwei symmetrische Gebäude, die „Pensión Menorquina“ und das „Casasayas-Haus“, beide im Stil des Art Noveau.
Das Gebäude „La Misericordia“ beherbergte früher ein Wohltätisgkeitshaus, in dem arme Menschen aufgenommen wurden. Es steht auf dem früheren Friedhof „Camp Roig“. Man begann mit dem Bau im Jahr 1677; die Arbeiten zogen sich jedoch bis ins XIX Jahrhundert hin. Heute gehört das Gebäude der Inselverwaltung („Consell de Mallorca“), und in ihm sind die Ämter für Kultur und Sport, ein Kulturzentrum, die Bibliothek der Volkskultur und die Bibliothek Lluis Alemany i Vic untergebracht. Man gelangt über den Garten in das Gebäude. Im Garten stehen verschiedene Skulpturen zeitgenössischer Künstler. Ein zweiter Zugang ist über die „Plaça de l´Hospital“, auf der das „Hospital General“ steht, möglich. Dieses „Zentral-Krankenhaus“ wurde im XV Jahrhundert gebaut; damals ging der Trend dahin, alle Krankenhäuser einer Stadt zusammen zu legen. Die Struktur des Gebäudes ist komplex und sehr heterogen, weil im Laufe der Jahrhunderte viele Um- und Ausbauten durchgeführt wurden. Heute noch wird das Gebäude als Krankenhaus benutzt. Innerhalb des gleichen Komplexes steht die „Església de la Sang“ („Die Bluts-Kirche“), mit einer Skulptur des „Christus des Blutes“, welcher auf Mallorca sehr verehrt wird.
Die „Plaça Major“ („Hauptplatz“) ist der eigentliche Mittelpunkt des historischen Stadtkerns. Hier enden die vielen Fußgängerstrassen mit ihren zahlreichen Geschäften, wie die Straßen „Sant Miquel“, „Jaume II“ oder „Del sindicat“, welche sich bis zum Geschäftsviertel auf der „Avinguda Alexandre Rosselló“ in der Neustadt hinziehen. Der Hauptplatz selbst nimmt den Platz des früheren Klosters von „Sant Felip Neri“ und einiger anderer Gebäude ein. Hier residierte bis ins Jahr 1823 die Inquisition im „Schwarzen Haus“, welches 1820 abgerissen wurde. Der Platz hat einen rechteckigen Grundriss und an seinen Außenseiten einen Arkadengang, auf welchem drei und vier Stockwerke hoch gebaut wurde. Nach Abriss der Residenz der Inquisition vergingen noch 10 Jahre bis man mit dem Bau des Platzes begann. Der erste Flügel des Platzes wurde im Jahr 1838 fertiggestellt, aber die Bauarbeiten des gesamten Platzes dauerten bis ins XX Jahrhundert hinein, als man ein unterirdisches Parkhaus und eine Ladenpassage baute. Wenn man den Weg in Richtung des Plaza vom „Marqués de Palmer“ nimmt, so stößt man sofort auf das „Edifici de l´Aguila“ („Adler-Haus“), welches seine metallische Struktur mit dem Inneren von „Can Rei“ teilt. Beide Gebäude stammen vom Anfang des XX Jahrhunderts und wurden im Stil des katalanischen Modernismus, mit reich ornamentierter Fassade, gebaut. Hier sind besonderes die polichromen mallorquinischen Kacheln der Fabrik „La Roqueta“ zu erwähnen.
Die „Plaça de Cort“ („Platz der Richter“) erhält ihren Namen daher, weil hier früher viele der Feudalherren, und auch die mallorquinischen Magistrate, welche in der Verfassung von 1811 abgeschafft wurden Recht sprachen. Hier steht das Rathaus in einem Gebäude, in dem sich früher das „Hospital de Sant Andreu“ befand. Dieses Krankenhaus wurde im Jahr 1230 von Nunyó Sanç gegründet; ab dem Jahr 1249 war in ihm die „Universität der Stadt und des Königreiches von Mallorca“, wie ab dem XIII Jahrhundert die Stadtverwaltung hieß, untergebracht. Dieses Organ wurde im Jahr 1716 durch das moderne Rathaus abgelöst. Der Bau begann im Jahre 1649, und zog sich bis ins XVIII Jahrhundert hin. Es ist dem traditionellen mallorquinischen Bürgerhaus nachempfunden und ist drei Stockwerke hoch. Das Erdgeschoss hat zwei seitliche Eingänge, mit barocken Wappen und einer mittlere Tribüne, welche im Volksmund den Namen „Bank der Faulen“ oder „Banc dels Sinofos“ trägt. Dieser Name leitet sich von der Ausrede „si no fos per…..“ („Wenn ich könnte…“), mit der die Faulen ihre Abscheu vor der Arbeit begründeten. Im oberen Teil der Fassade befindet sich eine Uhr, welche den Namen „En Figuera“ („Im Feigenbaum“) trägt. Im Inneren des Erdgeschosses sind das gotische Portal des ehemaligen Krankenhauses und die Treppe, welche ins erste Geschoss führt, erwähnenswert. Hier kann man den beiden Riesen „Tòfol“ und „Franciniana“, welchen dem Hauptsaal des Rathauses ihren Namen geben, begegnen.
An der Seite des Rathauses, in der „Palau-Real-Strasse“ („Königs-Palast-Strasse“) liegt der Sitz des Consell de Mallorca, der mallorquinischen Regierung. Der Bau wurde im Jahre 1882 begonnen, und er ist eines der besten Beispiele der mallorquinischen Neugotik. Ein bisschen weiter unten, in Richtung zum „Passeig del Born“, in der „Conquistador-Strasse Nr. 11“ befindet sich das ehemalige Gebäude des „Círculo Mallorquín“ („Mallorquinischer Kreis“). In heutigen Tagen tagt hier das Parlament der Balearischen Inseln. Das Gebäude steht auf dem Grundstück des gotischen Klosters „Sant Domingo“, welche im Jahre 1837 im Zuge der Säkularisierung abgerissen wurde. In der gleichen Strasse befindet sich der Palast der March, welcher heute Sitz der Bartomeu March Servera-Stiftung ist. Hier steht eine neapolitanische Krippe aus dem XVIII Jahrhundert und eine Sammlung zeitgenössischer Skulpturen.
Das „Gerraría-Viertel“ war früher das Viertel der Handwerker, besonders der Töpfer und der Schmiede, mit einer Vielzahl von Werkstätten. Das Viertel wurde vor kurzer Zeit vollständig saniert, und in ihm die Gerichte angesiedelt und der „Passeig de l´Artesania“ („Promenade des Handwerks“) angelegt. Auf dieser Strasse und rund um den gleichnamigen Platz haben jetzt viele Geschäfte eröffnet und sich zahlreiche Handwerker niedergelassen. Auf der „Plaza del Cuadrado Nr.9“ steht das modernistische „Can Barceló“, welches besonders durch die polichromen Kacheln aus der Fabrik „La Roqueta“ ins Auge sticht. Im gleichen Viertel befindet sich de „Plaça de la Quartera“, wo ab dem XV Jahrhundert jahrelang das Getreide der Stadt gelagert wurde. Es handelte sich dabei um eine sehr wichtige Institution, denn die Insel war damals bei Missernten vom Getreide, welches über das Meer transportiert wurde, abhängig. Auf diesem Platz stand das Lager, in dem das Getreide gelagert, bewacht und ausgegeben wurde. Aus der östlichen Seite des Platzes, auf der „Corderia-Strasse“, befindet sich das Geschäft für Hanfwaren „Ca de la Seu“. Das Geschäft wurde im Jahre 1510 gegründet, und ist somit eines der ältesten Geschäfte der Stadt.
Das „Call Major“ oder „Judenviertel“ breitete sich von Ende des XIII bis um XV Jahrhundert im Südosten der alten Stadt aus, zwischen den Gebäuden der Synagoge und den Kirchen von Sant Francesc und Calatrava. Zur Zeit der Mauren aber, und während eines Großteils des XIII Jahrhunderts befand sich das Judenviertel neben dem Almudaina-Palast, wo sich heute die „Strasse des Palau Real“ befindet. Die Einwohner des Judenviertels lebten vom Rest der Stadt abgesondert, denn das Viertel war von Mauern umgeben. Es gab im Viertel zwei Synagogen. Eine der beiden stammt vom Anfang des XIV Jahrhunderts und stand auf dem Platz der heutigen „Monti-sion-Kirche“ („Berg Sinai-Kirche“) und die andere befand sich im gleichen Gebäude wie das heutige „Seminari Vell“ („Altes Seminar“), neben dem die hebräischen Schulen standen. Im Jahr 1435 befahl man den mallorquinischen Juden, zum christlichen Glauben überzutreten, und ab diesem Jahr war in Mallorca das Judentum offiziell verschwunden. Die Nachfahren dieser Konvertiten bezeichnet man heute als „Xuetes“, und sie tragen alle eine kleine Anzahl von Nachnamen, die sie im Moment der Taufe von ihren Paten, mehrheitlich Feudalherren oder reichen Kaufleuten, annahmen. Diese „Xuetes“ nahmen in der mallorquinischen Gesellschaft bis in die sechziger Jahre des XX Jahrhunderts eines Sonderstellung ein – ein dunkles und wenig bekanntes Kapitel del mallorquinischen Geschichte. Die engen und verwinkelten Gassen des Judenviertels bilden eines der charakteristischen Viertel von Palma de Mallorca.
Der „Puig de Sant Pere“ war früher das östlichste Viertel der Stadt, zwischen dem „Baluard de Sant Pere“, den Werften und der „Santa Creu-Kirche“ („Kirche des Heiligen Kreuzes“). Dieses ist ebenfalls eines der ältesten und typischsten Viertel von ganz Palma. Jahrhunderte lang war es das Viertel der Fischer, der Seefahrer und der Handwerker, die mit der Seefahrerei und den Werften zu tun hatten. Das Viertel zeigt noch heute die Grundrisse eines maurischen Viertels. Vom Gebäude des „Gremi de Pescadors“ („Zunft der Fischer“) in der „Sant-Pere-Strasse Nr. 23“ steht nur noch das Portal im Renaissance-Stil. Das „Baluard de Sant Pere“ („Bollwerk vom Heiligen Petrus“) ist eines der wichtigsten Elemente der Mauern. Hier befindet sich in der Gegenwart das Museum der Modernen und Zeitgenössischen Kunst von Palma. Es enthält Reste des hydraulischen Systems, welches die im Hafen gelegenen Schiffe mit Süßwasser versorgte. So kann man noch die Bögen, welche die Wasserleitungen trugen, und ein großes Wasserreservoir sehen. Im selben Gebäude steht ebenfalls noch ein viereckiger Turm maurischen Ursprungs. In diesem Viertel liegen die Gebäude de „La Llonja“ („Handelsbörse“) und das „Consolat de la Mar“ („Meereskonsulat“), die Institution aller nautischen und kaufmännischen Aktivitäten im Mittelalter. Heute ist hier der Sitz der Regierung der Balearischen Inseln. Auf dem „Paseo Guillem Sagrera“ befindet sich die „Porta Vella del Moll“ („Altes Hafentor“), welches am Ende der „Hafenstrasse“ lag und das Eingangstor der Stadt zur Seeseite hin darstellte. Heute steht nur noch der Bogen, nachdem die Mauern eingerissen wurden. Zwischen der „Hafenstrasse“ und dem „Platz der Königin“ kann man heute den „Arc de la Gabella de la Sal“, einen schönen Bogen der vierten Stadtmauer aus der maurischen Zeit aus dem XII Jahrhundert bewundern.
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